Samstag, 15. September 2018

Minimalismus-Lektion in Stockholm: Warum Aufbewahren unsinnig war


10000 Dinge besitzt ein durchschnittlicher Mensch in Europa – aber wie viele davon benutzt er wirklich? Minimalisten berichten davon, dass sie Kram, dessen sie sich einst systematisch entledigt hätten, später keineswegs vermisst hätten. Wie viele Dinge bewahren wir unnötigerweise auf, nur weil wir glauben, dass wir sie irgendwann doch noch mal brauchen könnten?

Dass selbst das Aufheben von Geld unsinnig sein kann, haben wir kürzlich bei einem Stockholm-Aufenthalt erfahren: 220 schwedische Kronen hatten wir 10 Jahre lang seit einer früheren Schwedenreise aufbewahrt (statt diese etwa an schwedische Freunde oder Verwandte weiterzugeben). Bei einem Einkauf in Stockholms Gamla Stan hat sich nun herausgestellt: Dieses Geld war unterdessen ungültig geworden, die Übergangsfrist für einen möglichen Umtausch verstrichen.

Wie viele Dinge bewahren wir völlig unnötig auf?

220 schwedische Kronen sind nicht die Welt (umgerechnet sind es 20 Euro), aber immerhin lässt sich daraus noch eine Minimalismus-Lektion für einen Blog-Eintrag ziehen. Generell ist es wohl empfehlenswert, nie etwas allein mit diesem Hintergedanken wegzuverstauen: Man könnte es ja irgendwann, unter gewissen Umständen, bei Bedarf oder gar in einem Notfall noch mal brauchen. Denn: Ein solcher Notfall wird wahrscheinlich nie eintreten!

Unsere ungültigen 220 schwedischen Kronen haben wir schließlich am Flughafen Stockholm/Arlanda dem Roten Kreuz gespendet. Ein Blick in die Spendenbox aus durchsichtigem Kunststoff hat genügt, um festzustellen: Wir waren nicht die Einzigen im Besitz alter Geldscheine mit der Hoffnung gewesen, dass eine Wohltätigkeitsorganisation diese vielleicht auch jetzt noch würde umtauschen können.

Fazit: Es ist unsinnig, an derzeit unbenutzten Dingen festzuhalten, nur weil wir glauben, dass wir sie in ferner Zukunft vielleicht doch noch mal brauchen könnten. Denn Dinge wollen im Hier und Jetzt benutzt und nicht wegverstaut werden!