Sonntag, 8. Dezember 2019

E-Mails minimalistisch angehen: 3 schnelle Tipps

Drohst auch du manchmal in E-Mail-Fluten unterzugehen? Wenn ja, habe ich für dich 3 Tipps parat, wie du E-Mails gelassener (und minimalistisch) angehen kannst:


Tipp 1: Schließe dein E-Mail-Programm.

Der Verbesserung des Konzentrationsvermögens dienlich: Reserviere dir Zeitfenster zum Herunterladen neuer E-Mails. Öffne dein E-Mail-Programm immer nur dann, wenn du den Kopf für E-Mails frei hast, und schließe es danach wieder.


Tipp 2: Befasse dich mit (weniger wichtigen) E-Mails nur einmal am Tag.

Weniger wichtige E-Mails wie private E-Mails, Newsletter oder Forum-Nachrichten lese ich sehr gern, jedoch erhalte ich sehr viele von ihnen. Daher erreichen sie mich nur einmal am Tag: abends, nach getaner Arbeit und in einem separaten E-Mail-Programm. (Berufliche E-Mails lese und bearbeite ich hingegen regelmäßig von Montagmorgen bis Freitagabend.)


Tipp 3: Bearbeite unerledigte E-Mails vor dem Wochenende.

Nicht dringende E-Mails verschiebe ich unter der Woche in einen Ordner, der bei mir „Freitagnachmittag“ heißt. Denn solche E-Mails beantworte ich immer am Freitagnachmittag. Mit dem angenehmen Gefühl, das sich mit dem Abarbeiten dieser E-Mails einstellt, lässt es sich danach prima ins Wochenende starten!


Wir können E-Mails gelassener angehen, indem wir sie zum Beispiel nur einmal pro Tag abrufen.


E-Mails erreichen uns in der Regel in Wellen und schwappen ob ihrer schieren Flut oft über uns zusammen. In diesem Blogbeitrag gebe ich 3 Tipps für ein gelasseneres Vorgehen zur Bearbeitung von E-Mails.

Samstag, 19. Oktober 2019

So werden To-do-Listen endlich genussvoll

Wie leicht ist es für dich, in deinem Alltag auch angenehmen Aktivitäten nachzugehen? Ich selbst habe gemerkt, dass ich mir vergnügliche Aktivitäten eher vorenthalte, weil mich Berufs- und sonstige Pflichten oft den ganzen Tag auf Trab halten. Der Tag hat einfach nicht genug Stunden!

Und ich merke, dass andere Menschen in meinem Umfeld unzufrieden damit sind, dass auch ihnen für Freizeit- und vergnügliche Aktivitäten kaum Zeit bleibt, obwohl ihnen schon danach wäre. Wie steht es um Aktivitäten, die definitionsgemäß Vergnügen bereiten? Wie steht es um unser Sozialleben oder Outdoor-Aktivitäten? Wie nutzt man seine Zeit am besten?

Wie leicht ist es für dich, in deinem Alltag auch angenehmen Aktivitäten nachzugehen?

Wenn du diesen Blog regelmäßig liest, erinnerst du dich vielleicht noch an meinen Artikel über die minimale To-do-Liste. Pro Tag werden hierzu 3 Hauptaufgaben festgelegt, die wichtig, gut merkbar und vor allem umsetzbar sind.

Ich schwöre auf meine minimale To-do-Liste; aber ich habe auch gemerkt, dass meine 3 Aufgaben pro Tag meist mühsam, schwierig oder regelrecht langweilig sind. Versteh mich nicht falsch: Eine To-do-Liste hat selbstverständlich den Zweck, dass mühsame Aufgaben erledigt werden. Und Arbeiten kann durchaus auch Spaß machen. Doch letzten Endes ist und bleibt es Arbeit.

Arbeit allein macht bekanntlich nicht glücklich, daher habe ich meine minimale To-do-Liste etwas abgewandelt: Ich setze jetzt ab und zu auch eine wohltuende Aktivität auf meine To-do-Liste. Mit diesem Zeitmanagement-Ansatz will ich mehr Sinnhaftigkeit erreichen. Das funktioniert bei mir, es könnte daher auch bei dir funktionieren.

Und es ist nicht so absurd, wie es sich zunächst anhört: An manchen Tagen setze ich auch bewusst etwas auf meine To-do-Liste, was wohltuend ist, zum Beispiel ein Treffen mit einer Freundin im Café, extra viel Zeit zum Joggen oder eine Ganzkörpermassage.

All diesen Aktivitäten bin ich früher auch schon nachgegangen, aber jetzt genieße ich sie noch mehr und nehme sie viel bewusster wahr. So kann ich außerdem am besten meine Prioritäten richtig setzen. Durch derartiges geringfügiges Abwandeln meiner To-do-Liste lässt sich wunderbar viel aus ihr herausholen!


Durch unkonventionelles Abwandeln meiner minimalen To-do-Liste finde ich nun leicht die Balance zwischen den sich auftürmenden Pflichten im Beruf, der Teilhabe am Sozialleben und dem Genießen der angenehmen Seiten des Lebens. Nichts davon sollte nämlich zu kurz kommen! 


(Dieser Blog-Artikel ist eine Übersetzung des von mir ursprünglich auf Englisch verfassten Blog-Artikels „How to make to-do lists pleasurable“ vom 16. Februar 2019.)

Montag, 19. August 2019

Humanübersetzung einfach erklärt

Warum brauchen wir Übersetzer? (Ich meine übrigens diejenigen Übersetzer, die Menschen sind, also nicht Computerprogramme.)

Und warum ist der Bedarf an Humanübersetzungen so groß, warum wird er immer größer?



Woran liegt es eigentlich genau, dass Humanübersetzer ständig so viel zu tun haben? Vielleicht könnte man sich Ausführungen zu diesem Thema auch sparen, denn viele Menschen würden es wahrscheinlich ohnehin nicht kapieren. Vielleicht weil sie zu naiv sind, weil es ihnen am Verständnis dafür fehlt, wie Sprache funktioniert, oder weil sie schlicht zu jung dafür sind, um es zu verstehen.

Sehr überrascht sind nämlich meist diejenigen Menschen, die komplexe Zusammenhänge begreifen können und ein gewisses Bildungsniveau haben, wenn sie von mir hören: doch, es gibt wirklich Leute, die glauben, Übersetzungen würden heutzutage durch Google Übersetzer oder ähnliche Tools ausgeführt (oder dies sollte so sein).

Warum ist der Bedarf an Humanübersetzungen so groß, warum wird er immer größer?

Übersetzen ist zweifelsohne eine sehr komplexe Angelegenheit, und anderen erklären, was beim Übersetzen in der Regel alles passiert, ist ebenfalls komplex. Warum ist der Bedarf an Humanübersetzungen so enorm? Einfache Antworten sind meiner Meinung nach am besten. Beispiele:

Ich übersetze Texte, die für Google Übersetzer zu schwierig sind.

Versuch mal, einen komplexen technischen Text mit Google Übersetzer zu übersetzen. Dann wirst du sehen, dass das nicht funktioniert.

Maschinenübersetzungen sehen auf den ersten Blick oft richtig aus, sind es aber nicht, wenn man genauer hinsieht.

Die Texte, die mir zum Übersetzen gegeben werden, sind vertraulich und dürfen nicht in Google eingegeben werden.

Die meisten Übersetzungen brauchen einen menschlichen Touch, und diesen menschlichen Touch bekommen sie von mir.

Computer sind nicht besonders gut darin, so zu übersetzen, dass es sich natürlich anhört. Denn auch sehr technische Übersetzungen müssen natürlich klingen.



Übersetzen ist eine sehr komplexe Angelegenheit, doch manchmal sollten wir komplexe Worte vermeiden, wenn wir anderen das Übersetzen erklären wollen. Übersetzen einfach zu erklären ist oft am besten!


(Bei diesem Blogartikel handelt es sich um eine Übersetzung des ursprünglich von mir auf Englisch verfassten Blogartikels „Human translation simply explained“.)

Dienstag, 14. Mai 2019

Besser und zufriedener arbeiten durch Entschleunigung

Ich bin seit ein paar Jahren begeisterte Läuferin und bin mittlerweile sogar auf den Geschmack des schnellen Laufens gekommen! In letzter Zeit aber ist meine Lust, so schnell zu laufen, wie ich kann, etwas abgeflaut. Ich leugne zwar nicht, dass es mich immer noch mit immensem Stolz erfüllt, wenn ich eine neue persönliche Bestzeit erziele, doch ich habe mein Lauftempo nun verringert.

Das langsamere Laufen hat viele Vorzüge: Ich schalte nicht nur das Risiko aus, dass ich eventuell am Ende vor lauter Erschöpfung zusammenbreche, sondern ich kann auch die Betätigung an sich viel bewusster genießen. Ich nehme mehr wahr von den kleinen Dingen in der Natur um mich herum. Und es hat den angenehmen Effekt, dass Laufen dadurch jetzt (fast!) entspannend geworden ist.

Pomphrey Hill Parkrun, Mangotsfield, Bristol (Bild mit freundlicher Genehmigung von Heli-air Imaging)

Mir ist aufgefallen, dass es eine auffallende Parallele zwischen dem Laufen und meinem Übersetzerjob gibt. Wer zu schnell arbeitet, läuft Gefahr, Bedeutungsnuancen nicht zu bemerken, kleine Details im Text zu übersehen oder in der Nähe von Fehlern, die man erkannt hat, noch weitere Fehler nicht zu erkennen. Schalten wir daher bei Tätigkeiten im Beruf einen Gang runter (soweit angemessen), hat dies auch klare Vorzüge.

Bei Übersetzungsprojekten arbeiten wir uns ja manchmal sehr schnell durch Texte durch, entweder weil wir unter Zeitdruck sind oder weil die korrekturzulesende Übersetzung von jemand Anderem sowieso hervorragend ist und kaum Änderungen erfordert oder weil wir einen unserer eigenen Texte ohnehin schon oft genug durchgegangen sind. Manchmal wollen wir die Aufgabe doch einfach nur schnell hinter uns bringen und abhaken können, oder?

Wenn ich den ersten Entwurf einer Übersetzung anfertige, arbeite ich meist recht schnell. Klar, auch für eine Rohübersetzung, für die ich den Text im Deutschen neu formuliere, ist Kreativität vonnöten; jedoch ist der Prozess gewissermaßen auch „mechanisch“. Denn für meinen ersten Entwurf mache ich ausgiebigen Gebrauch von Internetressourcen, Translation-Memory-Segmenten aus früheren Projekten, die schon in meinem CAT-Tool gespeichert sind, und auch von maschineller Übersetzung.

Aber bei darauffolgenden Entwürfen gehe ich langsamer vor, vor allem bei der Abschlussfassung des Textes! Die Abschlussfassung erstelle ich meist in einem störungsfreien Umfeld, wenn ich ganz allein daheim bin. Gewöhnlich bin ich morgens in der richtigen Verfassung dafür, wenn ich mich gedanklich noch frisch fühle. Zu der Zeit kann ich auch am besten die kleinen Dinge darin wahrnehmen und verstehen.

Vielleicht ist es einfach die Konsequenz dessen, wenn man etwas gewohnheitsmäßig tagein, tagaus tut? Ich habe den Eindruck, dass uns Übersetzern und Übersetzerinnen mit der Zeit das Bewusstsein für die Schönheit von Sprache ein wenig abhandenkommt. Denn findet sich Schönheit nicht sogar in den Wörtern des technischsten oder trockensten Textes? Immerhin sind es ja Wörter: diese kleinen, schönen Komponenten von Sprache, aus denen, wenn sie zu einer Übersetzung zusammengesetzt werden, etwas Eindrucksvolles entsteht.

Durch Verringern meines Lauftempos ist mir bewusst geworden, dass auch langsameres Arbeiten im Beruf viele Vorzüge hat: eine noch größere Aufmerksamkeit für Details, eine geringere Wahrscheinlichkeit, Fehler zu übersehen, und mehr Sinn für die Wörter und den Text. Durch Entschleunigung arbeite ich jetzt besser und zufriedener.

(Der obige Text ist eine Übersetzung meines ursprünglich auf Englisch verfassten Blog-Artikels „Better and happier at work by slowing down“ vom 20. Februar 2018.)

Samstag, 16. März 2019

Kreativer durch Minimalismus?

Kreative Menschen sind ja angeblich von Natur aus meist unordentlich. Außerdem wird uns ständig suggeriert, dass es generell besser sei, mehr statt weniger zu haben.

Cathy Hutchison hat neulich einen nachdenklich stimmenden Artikel veröffentlicht. Er trägt den Titel „Why a minimalist lifestyle is a big win for creatives“. Darin argumentiert sie: Für kreatives Schaffen ist ein Mehr nicht zwangsläufig besser!

Gedankenklarheit und Inspiration durch freien Raum

Im Gegenteil: Gedankenklarheit und Inspiration werden erst möglich, wenn wir freien Raum um uns herum schaffen. Das Loslassen von Dingen, die wir nicht (mehr) benötigen, befreit von Gewicht, das sonst unweigerlich zu Stagnation führt.

Die Realität sieht so aus: Je mehr Werkzeuge wir zur Erledigung einer Aufgabe zur Hand haben, desto geringer ist oft unser kreativer Output! Oder: Wenn uns sehr viel Zeit zur Abwicklung eines Projekts zur Verfügung steht, schaffen wir meist zunächst einmal eigentlich (zu) wenig.

Visuelles Durcheinander demotiviert

Freie Oberflächen laden dazu ein, auf ihnen kreativ tätig zu werden. (Herumliegende Gegenstände
hingegen, die wir mit den Augen als Durcheinander wahrnehmen, lösen dieses Verlangen eher nicht aus!)

Wem geht es wohl nicht so? Visuelles Durcheinander bewirkt in der Regel keinen Produktivitätsdrang; es erzeugt eher ein Gefühl von Überforderung, Ablenkung oder gar Demotivation.


Minimalistisch kreativ: durch Ordnung, zeitliche Begrenzungen und wenige Werkzeuge

Laut Cathy Hutchison identifizieren wir uns viel zu sehr mit unserem „Zeug“. Der Besitz eines Pinsels oder einer Gitarre etwa lässt uns noch nicht kreativ werden. Kreativ werden wir erst durch unsere Fähigkeit, etwas Neues hervorzubringen! Oder durch unsere Fähigkeit, etwas Wahres so auszudrücken, dass es bei anderen Widerhall findet.

Tipps zur Steigerung der Kreativität

Wünschst du dir mehr Kreativität beim Malen, Kochen oder Schreiben? Nach dem Lesen von Cathy Hutchisons Artikel habe ich diese Tipps, mithilfe deren du deine Kreativität steigern kannst:

1. Schaffe Ordnung in deinem Sichtfeld, und lege erst dann los.
2. Setze dir selbst zeitliche Begrenzungen, wenn dir für eine Aufgabe viel Zeit zur Verfügung steht.
3. Nutze zunächst wenige Werkzeuge, um größtmöglichen kreativen Spielraum zu gewinnen.


Unordnung ist kreativem Schaffen abträglich! Kreative Energie will fließen können, damit aus schöpferischer Leistung etwas Neues entstehen kann – und dafür nötig ist freier Raum.

Samstag, 5. Januar 2019

Warum nichtphysisches Entrümpeln Übersetzern guttut

„Gerümpel ist nicht nur Kram in Form von Gegenständen. Es sind auch überholte Vorstellungen, schädliche Beziehungen und schlechte Gewohnheiten. Gerümpel ist alles, was deinem besseren Ich nicht nützt.“ (Eleanor Brownn)

Welcher Vorstellungen, Beziehungen und Gewohnheiten sollten wir Übersetzer (oder eigentlich wir alle) uns idealerweise entledigen, weil sie unserer Gemütsverfassung oder unserem Wohlbefinden schaden?


„Gerümpel ist alles, was deinem besseren Ich nicht nützt.“ (Eleanor Brownn)

Überholte Vorstellungen
Viel zu oft stoßen wir leider noch auf die immer selben irrigen Vorstellungen zum Übersetzerberuf. Wollten wir einige davon ausmerzen, müssten wir Folgendes mit Überzeugung erklären: Ja, für die Arbeit des Übersetzens muss man hochqualifiziert sein. Ja, damit lässt sich gut Geld verdienen. Ja, die Tätigkeit macht Spaß, genau wie das Arbeiten allein daheim!

Schädliche Beziehungen
Ist es gar an der Zeit, dass wir den Kontakt zu Leuten auf Social Media abbrechen, über die wir uns ständig aufregen? Oder ist die Zeit reif dafür, dass wir uns von Kunden verabschieden, mit denen wir, gleich aus welchem Grund, nur ungern zusammenarbeiten? Finde heraus, welche Kunden herausragend sind, und suche die Nähe von Menschen, die dich respektieren und unterstützen.

Schlechte Gewohnheiten

Ich tue mich schwer damit, folgende schlechte Gewohnheiten abzulegen: Ich lasse mich leicht von den Nachrichten ablenken, wenn ich eigentlich arbeiten sollte. Außerdem schiebe ich oft noch Eilaufträge ein, obwohl mein Auftragsbuch schon übervoll ist. Und ich konsumiere zum Tagesende hin zu viel Junk Food. Das Ablegen schlechter Gewohnheiten setzt voraus, dass wir bewusst etwas verändern oder erreichen wollen.

Entledigen wir uns überholter Vorstellungen, schädlicher Beziehungen und schlechter Gewohnheiten, werden wir daraus erstaunlichen Nutzen ziehen: mehr Zufriedenheit im Beruf, ein höheres Selbstwertgefühl und eine bessere Lebensqualität auf Dauer!

(Dieser Blogartikel ist eine Übersetzung meines ursprünglich auf Englisch verfassten Blogartikels „Why eliminating non-physical stuff benefits translators“ vom 13. Juni 2018.)