Samstag, 6. Oktober 2018

5 häufige Irrtümer über Minimalisten

Lass die letzten 48 Stunden noch mal vor deinem geistigen Auge vorbeiziehen, und vielleicht geht es dir dabei wie mir: Denn waren nicht die Erlebnisse am besten, die mit physischen Dingen rein gar nichts zu tun hatten? Ein wirklich tolles Gespräch mit einer Freundin, nach ein paar bitterkalten Tagen warme Sonnenstrahlen auf dem Rücken zu spüren oder mitzuerleben, wie sich dein Kind über die ihm zugeteilte Minotaurus-Rolle bei der bevorstehenden Schultheateraufführung freut. Und es gäbe noch viel mehr Beispiele!

Im Minimalismus geht es im Grunde genau darum: weniger Krempel, mehr Erlebnisse. Viele Menschen haben sich den minimalistischen Lebensstil zu eigen gemacht, weil sie aus ihrem Leben mehr herausholen möchten und wenig Sinn darin sehen, wie der moderne Mensch nach immer mehr Besitz strebt. Joshua Becker, Autor von Minimalismus-Bestsellern, hält uns dazu an, weniger nach Besitz zu trachten, sondern uns mehr mit dem Leben an sich zu befassen.

Minimalismus bedeutet weniger Krempel und mehr Erlebnisse

Ein paar Irrtümer über Minimalisten halten sich hartnäckig, und ich will sie hiermit richtigstellen:

Irrtum Nr. 1:
Minimalisten besitzen nur 100 Dinge.


Die Realität:
Manche Minimalisten besitzen in der Tat nur 100 Dinge. Der Minimalismus ist jedoch unterschiedlich interpretierbar. Es geht hierbei um ein rationales, flexibles Lifestyle-Konzept, das auf jegliche Lebensumstände individuell zuschneidbar ist.

Irrtum Nr. 2:
Minimalistinnen mögen keine Dinge.


Die Realität:
Minimalistinnen mögen durchaus Dinge und wertschätzen besonders die Dinge in ihrem Besitz, während sie aus ihrem Wohnumfeld alles verbannen, was unschön ist oder keine Funktion erfüllt. Unnützen Krempel in jeglichen Erscheinungsformen mögen Minimalistinnen hingegen nicht!

Irrtum Nr. 3:
Minimalisten haben sich dieser Lebensweise aus Geldnot zugewandt.


Die Realität:
Die Logik dahinter ist einfach: Kaufen wir weniger unnötigen Kram, haben wir mehr Geld übrig für all das, was wir wirklich brauchen oder uns wünschen. Beim Kauf neuer Dinge entscheiden sich Minimalisten oft sogar für teurere, hochwertige Produkte, die sich ihren Platz bei ihnen zu Hause „verdienen“ müssen.

Irrtum Nr. 4:
Es ist unmöglich, mit Kindern eine Minimalistin zu sein.


Die Realität:
Es ist schwieriger, mit Kindern eine Minimalistin zu sein, aber nicht unmöglich. Selbstverständlich sollen Kinder Spielzeug besitzen, da es ihre Intelligenz und Fantasie fördert. Wir als Eltern können unseren Kindern grundlegende Prinzipien des Minimalismus vermitteln: Dass weniger oft besser ist als mehr; dass groß angelegte Suchaktionen nicht anberaumt werden müssen, wenn Dinge immer an die für sie vorgesehene Stelle zurückgebracht werden usw.

Irrtum Nr. 5:
Ein minimalistisches Leben ist langweilig und eintönig.


Die Realität:
Eine minimalistische Wohnung, in der nicht mehr viel herumsteht, strahlt trotzdem Wärme und Persönlichkeit aus. Wer allen unnützen Krempel entfernt, kann die Dinge besser zur Schau stellen, die er am meisten wertschätzt. Wer weniger Dinge einkauft, hat noch mehr Geld übrig für Kinobesuche, Massagen oder Urlaube. Halst man sich weniger Verpflichtungen auf, bleibt mehr Raum für das, wofür man sich wirklich begeistert oder was einem wirklich wichtig ist.

Unmöglich, langweilig oder eintönig? Von wegen!

(Dieser Blog-Artikel ist eine Übersetzung des von mir ursprünglich auf Englisch verfassten Blog-Artikels „5 common misconceptions about minimalists“ vom 15. Februar 2015.)