Donnerstag, 5. Mai 2016

Frei, vernetzt und unabhängig: Digitale Nomaden

Neulich bin ich auf den Begriff Digital Nomads gestoßen: Er bezeichnet Freelancer, Unternehmer und (selten) Angestellte, die ihrer Tätigkeit weitgehend über das Internet nachgehen. Digitale Nomaden sind Webworker, die ständig durch die Welt reisen; sie können der Definition nach aber auch Personen sein, die täglich von daheim arbeiten.

Also gehören auch wir Übersetzer und Übersetzerinnen zu den digitalen Nomaden! Vermutlich sind gerade die Vorzüge des digitalen Nomadenlebens ein Grund dafür, dass viele von uns ihren Beruf so gerne (freiberuflich!) ausüben. Worin bestehen diese Vorzüge?


Als Webworker durch die Welt reisen

Freiheit und Flexibilität
Digitale Nomaden sind in der Regel freiheitsliebende Selbstständige, die sich nicht an feste Arbeitszeiten halten müssen. Sie dürfen stattdessen flexibel und selbstbestimmt arbeiten und verfügen meist über eine gute Selbstorganisation und Selbstdisziplin.

Viele digitale Nomaden sind Individualisten, die ihren Beruf an ihrem Lebensstil ausrichten (und nicht umgekehrt). Sie sind unabhängig von zeitverschwendenden Tätigkeiten wie unnötigen Meetings, Pendeln zur Arbeit etc.


Digitale Nomanden sind freiheitsliebende Selbstständige

Ortsunabhängigkeit
Digitale Nomaden arbeiten minimalistisch und völlig ortsunabhängig, indem sie sich die neuen digitalen Technologien zunutze machen. Ihre Arbeitswelt erfordert keine körperliche Anwesenheit vor Ort.

Zwar ist auch für sie unerlässlich, eine Homebase zu haben, also einen Ort, an dem sie registriert sind und sich regelmäßig aufhalten. Jedoch ist es an vielen Tagen im Prinzip egal, wo sie arbeiten – ob daheim, in einem Coworking Space, einer Bibliothek, einem Café oder auch am Urlaubsdomizil.



Digitale Nomaden arbeiten minimalistisch und ortsunabhängig

Minimalistische Grundausstattung
Digitale Nomaden sind Minimalisten, die nur die nötigsten Dinge besitzen und deren wichtigste Voraussetzung zum Arbeiten eine stabile Internetverbindung ist. Ihre physische Grundausstattung ist äußerst gering.

Ähnliches trifft auch auf Übersetzer und Übersetzerinnen zu: Sie verfügen neben (sehr viel) Software über wenige Computergeräte und natürlich Fachwörterbücher aus Papier und Pappe (wobei Letztere zunehmend von elektronischen Wörterbüchern verdrängt werden). Und auch für sie ist eine stabile Internetverbindung unerlässlich.



Übersetzen wird in der virtuellen Sphäre abgewickelt

Digitalisierung
Übersetzen ist heutzutage eine minimalistische Tätigkeit, die überwiegend in der virtuellen Sphäre abgewickelt wird: Texte werden in einem komplexen (und oft langwierigen) Prozess digital erstellt und am Ende auch digital an Kunden ausgeliefert.

Und die zwei wesentliche Fragen, die sich digitale Nomaden ständig stellen, gelten gewissermaßen auch für Übersetzer und Übersetzerinnen: 1) Ist mein Computer noch mit genügend Strom versorgt? 2) Habe ich von allen wichtigen Daten Sicherungskopien?



Viele digitale Nomaden sehen ihr Netzwerk als zweite Familie an

Vernetzung
Als Folge der Digitalisierung haben sich unsere Arbeitsumgebung und unsere Networking-Möglichkeiten auf die ganze Welt ausgedehnt. Für digitale Nomaden nämlich unverzichtbar: der Aufbau eines Netzwerkes, bestehend aus Kunden, Kollegen, Gleichgesinnten und auch Personen, von denen sie stets Neues lernen können.

Und es überrascht nicht, dass viele digitale Nomaden ihr Netzwerk quasi als ihre zweite Familie ansehen. (Mir geht es zumindest so!)

Interessante Links im Netz: 

- 10 Schritte, wie Sie zum Digitalen Nomaden werden (Huffington Post) 
- 10 originelle Geschenkideen für digitale Nomaden & Reisejunkies (Wireless Life) 
- Die Welt ist sein Büro (shz.de)